Kreuzherrenplatz, Prag

Der Kreuzherrenplatz am Altstädter Ring

Die St. Salvator Kirche am Kreuzherrenplatz

Das Altstädter Brückentor

Wesentlich kleiner, aber genauso belebt wie der Altstädter Ring 70 ist der Kreuzherrenplatz. Den Platz umringen die schönen Altstädter Brückentürme, das Standbild Kaiser Karls IV., die St. Salvator Kirche 65 mit dem Clementinum 68 und die Kreuzherrenkirche 63. Die Prager bezeichnen den von Touristen und Verkehr belebten Kreuzherrenplatz als ihren "Salon".

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Das Standbild Kaiser Karls IV., der die Gründungsurkunde der Prager Universität präsentiert, dominiert den Platz. Unter ihm sind Allegorien der vier damaligen Fakultäten und berühmte Zeitgenossen wie der Dombaumeister Matthias von Arras dargestellt. Das Standbild wurde 1849 in Nürnberg gegossen und anlässlich der 500-Jahr-Feier der Karlsuniversität aufgestellt, dies geschah allerdings, wegen der Revolution, mit einem Jahr Verspätung.

Aussicht auf die Kreuzherrenkirche

Der Kreuzherrenplatz bei Nacht

Standbild von Kaiser Karl IV.

Kreuzherrenkirche mit Karlsdenkmal

Barock: Die Kreuzherren- kirche

Tambourkuppel der Kreuzherren- kirche

Besonders auffällig sind die zwei Kirchen aus der Zeit des Barock: die Kreuzherrenkirche und die St. Salvator Kirche 65. Die Kreuzherrenkirche wird von einer Tambourkuppel gekrönt und wurde von 1678 bis 1687 erbaut. Sie entstand unter dem Einfluss römischer und französischer Barockarchitektur. Der zentrale Grundriss und die Kuppel sind von Rom inspiriert, dagegen ist die Fassade mit ihrem durchbrochenen Dreiecksgiebel dem französischen Klassizismus nachempfunden.

Kreuzherren- und St. Salvatorkirche bei Nacht

In dem Inneren der Kreuzherrenkirche sind vor allem die Malereien von Wenzel Lorenz Reiner sehenswert. Er malte in die ovale Kuppel eine Darstellung des Jüngsten Gerichts und in die Zwickel die vier Kirchenväter.

Die Kreuzherrenkirche ist das einzige, auf böhmischen Boden gegründete, Gotteshaus des katholischen Ritterordens "Kreuzritter mit dem Roten Stern". Die Kreuzherren lebten seit 1252 am Altstädter Brückenkopf nach den Regeln des heiligen Augustinus. Sie waren nicht nur für die Instandsetzung der damaligen Judithbrücke zuständig, sondern auch für das Einsammeln der Zoll- und Benutzungsgebühren. Dieses Recht sollte als ständige Einnahmequelle für den Orden dienen.

Die Kreuzherren waren berühmt für ihre Kirchenmusik. Berühmte Organisten, die hier spielten, waren unter anderem Willibald Gluck und Antonín Dvořák. Ein Kreuzherr, der Sekretär des Großmeisters war, sollte später unter dem Namen Charles Sealsfield ein bedeutender amerikanischer Schriftsteller werden.