Prag ist vielseitig und bietet für jeden Geschmack das Richtige. Um nicht die Qual der Wahl haben zu müssen, gibt es hier ein paar themenorientierte Touren, die Sie natürlich auch miteinander kombinieren können.

Die Hradschin-Tour:

Die Prager Burg  1 , auch Hradschin  1  genannt, ist sehr groß. Deshalb sollte man für eine Besichtigung schon etwas mehr Zeit einplanen. Auf dem Hradschin  1  stehen der Veitsdom, der Alte Königspalast, die Nationalgalerie  3 , die St.-Georgs-Basilika  7  und das charmante Goldene Gässchen. Nachdem man sich das alles in Ruhe angesehen hat, bietet sich ein Spaziergang über den Hradschiner Platz  9  zum nahe gelegenen Loreto Heiligtum 13 an. Das Heiligtum ist das Ziel vieler Pilgerer, denn es ist das berühmteste Marienheiligtum von Prag und beinhaltet das Haus der Gottesmutter aus Nazarath. Von hier aus gelangt man dann durch die Neruda Gasse auf den Kleinseitner Ring mit seinen kleinen Geschäften und gemütlichen Restaurants, die zum Entspannen einladen. Wer möchte, kann danach das monumentale Palais Waldstein 33 mit seinen schönen Gärten besuchen.

Die jüdische Tour:

Wollten Sie schon immer mal die Bräuche und die Geschichte des Judentums näher kennen lernen? Dann ist ein Besuch in einer der ältesten und berühmtesten Judenstädte, der Josefstadt, empfehlenswert.

Beginnen kann man mit einem Besuch des Staatlichen Jüdischen Museums. Hier erfährt man bei einem Rundgang durch die jüdische Geschichte alles über diese Religion. Von Ritualen des Alltages bis hin zu einem Mahnmal des Leidens - diese Ausstellung lässt Keinen kalt. Eine künstlerisch sehr wertvolle Synagoge ist die Pinkas-Synagoge 123. Sie ist heute eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus und, auch aus architektonischer Sicht, sehr beeindruckend. Nach der Besichtigung dieses Gotteshauses ist ein Spaziergang über den atmosphärischen Alten Jüdischen Friedhof genau das Richtige. Besonders berühmt ist das Grabmal des Rabbi Löw, den eine bedeutende magische Sage umgibt. In der Zeremonienhalle kann man sich durch die ausgestellten Stücke ein umfassendes Bild über die jüdischen Begräbniszeremonien machen. Auch die Klausen- und die Maisel-Synagoge 124, die sich hier befinden, sind sehenswert. Ein besonderes Highlight ist die Altneu-Synagoge, die älteste, noch bestehende Synagoge Europas. Auch außerhalb der Josefstadt kann man Zeugnisse jüdischen Lebens finden, hier steht die Spanische Synagoge 114 aus dem 19. Jahrhundert.

Jüdische Geschichte in der Altneu-Synagoge

Die Spanische Synagoge in der Josefstadt

Die detailreiche Fassade der Spanischen Synagoge

Nach so vielen interessanten Einblicken in die Religion bietet sich noch ein Abschlussspaziergang an der Moldau an. Hier kann man in einem der Restaurants zu Abend essen oder einfach etwas trinken.

Die Garten-Tour:

Beginnen kann man mit dem sehenswerten Garten des Palais Lobkowitz  6 . Der Palast ist heute der Sitz der Deutschen Botschaft, von der aus 1989 DDR-Bürger in den Westen flohen. Weiter geht es in das Palais Schönborn, in welchem auch der große Schriftsteller Franz Kafka lebte. Er schrieb in einem Brief an Felice Bauer, nachdem er das Palais und den Garten zum ersten Mal gesehen hatte: "Durch das Halbrund des von Karyatiden flankierten zweiten Tores sieht man von schön verteilten, gebrochenen verzweigten steinernen Treppen an den großen Garten eine weite Lehne langsam und breit hinaufsteigen bis zu einer Gloriette."

Das Kloster Strahov auf dem Laurenziberg

Eingang zum Kloster Strahov

Das Künstlerhaus Rudolfinum

Deutsche Geschichte im Palais Lobkowitz

Das nächste Ziel ist der Wrtba-Garten, seines Zeichens der schönsten Barockgarten Prags, der zudem eine überwältigende Aussicht bietet.

Etwas weiter entfernt, nämlich hinter dem Hradschin  1 , liegt zudem das Lustschloss Belvedere 127, welches als erster reiner Renaissancebau Leichtigkeit, Eleganz und Sinnenfreude verbreitet. Highlight in dem Garten des Königlichen Lustschlosses sind der Singende Brunnen und das Große Ballhaus. Wem der Sinn nach weiteren Gärten steht, der kann noch mit der Seilbahn auf den, in der Kleinseite liegenden, Laurenziberg 128 fahren. Früher war das Areal einer der Weinberge des Königs Karl, heute eine kleine Entspannungsmeile. Auf jeden Fall sollte man den Aussichtsturm besteigen. Auch ein Besuch im Spiegelkabinett und die traumhaft duftenden Rosengärten sind sehenswert.

Die Kunst-und-Kultur-Tour:

Als Startpunkt für diese Tour bietet sich die Nationalgalerie  3  im Palais Sternberg 10 an. Hier gibt es die Kunst der alten Meister und Ikonenmalerei des 15. bis 18. Jahrhunderts zu sehen. Von hier aus ist ein Besuch des Klosters Strahov empfehlenswert, welches eine der bedeutendsten Kulturstätten Böhmens und ein Ort des Glaubens, der Wissenschaft, aber auch der Künste ist. Besonders sehenswert ist die umfangreiche Bibliothek. Nächstes Ziel ist die älteste Barockkirche Prags, die Maria de Victoria, in der man die bekannte Wachsfigur des Prager Jesulein findet. Auf dem Weg zu diesem Gotteshaus kommt man an der herrlichen Palästen Lobkowitz und Schönborn vorbei, die auch einen Abstecher wert sind. Etwas weiter entfernt liegt die Nationalgalerie  3  im Messepalast, in der zeitgenössische Kunst gezeigt wird. Nicht nur die Werke sind ein Highlight, sondern auch die Räumlichkeiten, in denen sie präsentiert werden. Für die "Unermüdlichen" ist auch ein Besuch des an der Moldau gelegenen Künstlerhauses Rudolfinum 119, in welchem die Philharmonie beheimatet ist, empfehlenswert.