Nerudagasse, Prag

Die Nerudagasse heißt auf Tschechisch "Nerudova"

Eingang zur Puppenausstellung

Hübsche Barockbauten prägen das Bild

Die Nerudagasse heißt auf Tschechisch "Nerudova" und führt vom Kleinseitner Ring hinauf bis zum Hradschiner Platz  9 . Sie ist eine der stimmungsvollsten Kleinseitner Gassen und, auch wenn sie recht steil ist, unbedingt einen Spaziergang wert. Die erste Erwähnung der heute zu den besterhaltenen Barockstraßen der Stadt zählenden Nerduagasse fand im Jahr 1278 statt. Im 16. Jahrhundert wurden Häuser entlang des romantischen Weges erbaut.

Barocke Häuser in der Gasse

Geschäft an der Nerudova

Besuchenswert: Die Nerudagasse

Einst zählte die Nerdudagasse zu dem königlichen Krönungsweg. Ihren heutigen Namen erhielt die ehemalige "Spornergasse" von dem tschechischen Schriftsteller Jan Neruda: Er lebte in den Jahren von 1845 bis 1857 in dem Haus "Zu den zwei Sonnen" und schilderte mit seinen Kleinseitner Geschichten den hiesigen Alltag des 19. Jahrhunderts. An seinem ehemaligen Wohnhaus ist eine Gedenktafel angebracht.

Die schönen barocken Hausfassaden sind auch heute noch zusätzlich von mittelalterlichen Hauszeichen verschönert. Auch als die Hausnummern schon lange existierten, behielten die Eigentümer der Gebäude in der Nerudagasse diese Hauszeichen, um ihre Stellung und Bedeutung zu demonstrieren. So heißen die Häuser bis heute "Zum roten Adler", "Zum goldenen Schlüssel", Zum grünen Hummer" oder "Zum weißen Schwan". Die Hauszeichen geben Auskunft über die einstigen Besitzer und so weisen die drei Geigen im Hauszeichen der Nummer 12 darauf hin, dass in den Jahren von 1667 bis 1748 die Geigenbauerfamilie Edlinger hier wohnte. Im Haus "Zum goldenen Löwen" ist heute ein sehenswertes Apothekenmuseum untergebracht.

Sitz der Rumänischen Botschaft

In der Mitte der Nerudagasse 17 verlief ursprünglich die Grenze der Kleinseite. Sie wird von zwei, nach den Plänen des Architekten Johann Santin-Aichel im Spätbarock erbauten Palästen beherrscht. Das Palais Morzin (Hausnr. 5) wurde anno 1670 errichtet und beherbergt heute die Rumänische Botschaft. Der Balkon im ersten Stock wird von zwei Mohren-Figuren des Bildhauers Ferdinand Brokoff gehalten - Die Mohren weisen auf den Namen Palais Morzin hin, was auf Deutsch "Mohr" bedeutet.

Das Palais Thun-Hohenstein beherbergt die Italienische Botschaft

Das Palais Thun-Hohenstein (Hausnr. 20) beherbergt die Italienische Botschaft und zeichnet sich durch die von Matthias Braun geschaffenen Adlerfiguren am Eingangstor aus. Neben dem Palais Thun-Hohenstein steht die anno 1684 gegründete Marienkirche 21 des Kajetaner-Ordens.

Aufgrund der vielen, durch die Nerudagasse 17 ziehenden Touristen ließen sich hier jede Menge Souvenirläden, Galerien, Cafés und Restaurants nieder. Man kann den Spaziergang durch die kleine Gasse also gut mit einem Einkaufsbummel in den vielen Geschäften verbinden.