Belvedere, Prag

Diente als königlicher Sommerpalast: Das hübsche Belvedere

Die Prager Burg  1  ist von mehreren, teils erst in den letzten Jahren für den Publikumsverkehr geöffneten Gartenanlagen umgeben.

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Bei gutem Wetter ist ein Abstecher in die nordöstlich der Burg gelegenen Königlichen Gärten zu empfehlen. Neben gepflegten Grünflächen befindet sich hier zudem der Königliche Sommerpalast Belvedere. König Ferdinand I. ließ das Lustschloss im 16. Jahrhundert für seine Frau Anna erbauen. Der Prunkbau ist im Renaissancestil gehalten und sein Eingang seit dem Jahr 1568 mit dem italienisch anmutenden "Singenden Brunnen" verschönert. Heute beherbergt das Belvedere eine Kunstgalerie und steht daher nur während Sonderausstellungen zur Besichtigung offen.

In den Königlichen Gärten befindet sich zudem das anno 1569 von Bonifatius Wohlmuth errichtete Ballhaus. Da das Original den Gefechten des Zweiten Weltkrieges zum Opfer fiel, ist das heutige Ballhaus eine moderne Rekonstruktion. Einst betrieb man in der anno 1723 zu einem Stalltrakt umgewandelten Halle eine tennisartige Sportart.

Singender Brunnen im Königsgarten

Statue am Lustschloss

Königlicher Garten

Die ehemalige, zum Ende des 17. Jahrhunderts erbaute Reitschule dient seit den 1940er Jahren als Galerie für moderne tschechische Kunst. Der romantische Paradiesgarten entstand hingegen schon im 16. Jahrhundert. Am jüngsten ist der Wallgarten, dessen Wurzeln im 19. Jahrhundert liegen.

Belvedere liegt oberhalb der Hradschin-Burg

Einen weiteren Abstecher wert ist das kleine Viertel Neue Welt im Hradschinbezirk. Einst galt die Neue Welt, deren Wurzeln im 14. Jahrhundert liegen, als die ärmste Gegend des Burgareals. Die meisten der heute hier zu sehenden Häuser stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert: Besonders ist das Eckhaus "Zum Goldenen Eck" ("U zlatého rohu"), denn hier lebte der berühmte königliche Astronom Johannes Kepler um das Jahr 1600. Die Neue Welt steht nach wie vor im starken Kontrast zu den prächtigen Palais des Hradschin  1 . Bis heute etablierte sich die einst von Handwerkern und Dienern bewohnte Neue Welt jedoch zu einem Künstlerbezirk mit zahlreichen Galerien und Restaurants. Im Gegensatz zum stets belebten Hradschin  1  besticht die Neue Welt durch Ruhe und Gelassenheit.

Durch die Neue Welt gelangen die Besucher auch zu der Sankt Johannes von Nepomuk Kirche. Dieses Gotteshaus stammt aus dem Jahr 1729 und beeindruckt unter anderem durch die von Wenzel Reiner geschaffenen Fresken.

Linkerhand vom Eingang des Kloster Strahovs führt ein idyllischer Panoramaweg auf den Laurenziberg 128. Sein tschechischer Name lautet "Petřin", was so viel wie Felsen bedeutet. Von der 60 Meter hohen und auch als Prager Eiffelturm bekannten Petřin-Warte eröffnet sich der wohl beste Ausblick auf die Stadt Prag. Die Warte wurde anno 1891 nach Vorbild des Pariser Eifelturms errichtet. Des weiteren ist das auf dem Petřin gelegene Spiegellabyrinth 133 einen Besuch wert.

Die 60 Meter hohe Petřin-Warte

Ausblick auf die Prager Burg

Blick über Prag vom Petřin aus

Der Prager Eiffelturm

Von der Kleinseite führt eine Drahtseilbahn auf den 318 Meter hohen Aussichtsberg. Die so genannte Petřin-Standseilbahn pendelt bereits seit dem Jahr 1891 täglich zwischen Prag und dem Laurenziberg 128. Selbstverständlich kann man den 327 über dem Meeresspiegel gelegenen Hügel auch zu Fuß erklimmen. Während dieses Spaziergangs begegnet einem unter anderem die Statue des tschechischen Romantikers Karel Hynek Mácha. Dieser Ort wird am 1. Mai (dem inoffiziellen Tag der Liebe) zu einem Treffpunkt für verliebte Pärchen.

Der Ausblick vom Petřin ist besonders im Frühjahr zauberhaft, denn dann versinken die Palaisgärten im Tal in einem farbenfrohen Blütenmeer.

Die Petřin-Warte ist mit einer Standseilbahn erreichbar

Der Prager Eiffelturm auf dem Laurenziberg

Auf der Aussichtsplattform des Turms